Friederike

Vor ein paar Jahren habe ich damit angefangen, mir Gedanken darüber zu machen, wie ich nach meiner Berufstätigkeit leben will. Dabei wurde mir klar, dass ich das Konzept Kommune schon als junge Frau zu leben versucht habe, dann aber mit Kind und Mann und Beruf zunehmend von anderen Dingen absorbiert wurde. Jetzt ist für mich der richtige Zeitpunkt, da wieder anzuknüpfen und in eine Kommune zu ziehen. Dabei reizt es mich besonders, selbst zu den ersten Bewohner*innen zu gehören und dadurch den Kaninchenbau mitzugestalten. Es macht mir Spaß, neue Möglichkeiten zu entdecken und diese zu erproben. Gleichzeitig bringt mich die Zusammenarbeit in der Kommunegruppe dazu, über meine Werte nachzudenken, diese klar zu formulieren und meinen Alltag an ihnen zu messen.

Ich mag es, klare Werte zu haben und diese auch zu kommunizieren. Das ist für mich die Grundlage des Zusammenlebens, auf die sich alle einigen müssen. Zu diesen Werten gehört aber auch Respekt für den Andersdenkenden, und das ist für mich der Ausweg aus dem verbissenen “so und nicht anders”, das ich als eng,  energiefressend und das Gegenteil von Lebensfreude erlebe. Daher ist für mich der Kaninchenbau ein  Lernort, an dem immer wieder Lösungen im Respekt füreinander auszuhandeln sind. Dabei lerne und verändere auch ich mich, und das wünsche ich mir für den nächsten Lebensabschnitt.

Andersherum bringe ich üer 60 Jahre Lebenserfahrung mit: Ich kann einen Chor aufbauen und leiten, bei persönlichen Problemen beraten und bin unwahrscheinlich gern mit kleinen und größeren Kindern zusammen. Auch politische Arbeit kann ich mir gut vorstellen oder andere Projekte zu unterstützen, solange ich noch berufstätig bin. Wichtig ist, dass die Lebensfreude nicht zu kurz kommt, das verstehe ich immer mehr!